Waaler-Rose-Test
Nachweisverfahren für Rheumafaktoren im Blutserum. Diese vom Immunsystem gebildeten Abwehrstoffe (Antikörper) sind gegen körpereigenes Gewebe gerichtet und führen zum Ausbruch von Rheuma. Für den Waaler-Rose-Test werden rote Blutkörperchen von gegen Immunglobulin G sensibilisierten Schafen mit menschlichem Blutserum vermischt. Bei dem Blut von Rheumakranken kommt es zu einer Verklumpung von roten Blutkörperchen. Da diese Reaktion bei Gesunden nicht eintritt, sondern nur bei Rheumakranken, wurde dieser nachgewiesene Faktor Rheumafaktor genannt.
Wabenlunge (Zystenlunge)
Hohlräume (Zysten) im Lungengewebe, die bei einer Computertomografie sichtbar werden. Es können kleinere Lungenabschnitte, einzelne Lungenlappen oder die gesamte Lunge betroffen sein. Treten die Hohlräume örtlich begrenzt auf, bereiten sie dem Patienten keine Beschwerden. Husten und häufige Infekte deuten auf eine Wabenlunge mit größerer Ausdehnung hin. Ist das gesamte Lungengewebe von Hohlräumen durchzogen, wird die Atmung beeinträchtigt. Eine Wabenlunge kann angeboren sein oder als Begleiterscheinung einer Lungenfibrose auftreten.
Wacholder (Juniperus communis)
Bis zu 10 m hoher Nadelstrauch. Seine beerenförmigen Zapfen werden vom Volksmund fälschlicherweise als Wacholderbeeren bezeichnet. Bei Durchfallerkrankungen empfiehlt es sich, getrocknete Wacholderbeeren zu kauen oder als Tee zu kochen. Dabei werden Gerbstoffe freigesetzt, welche die Darmschleimhaut abdichten und die Darmmuskulatur zusammenziehen. Der Stuhl wird dicker und der Darm beruhigt sich. Die ätherischen Öle der Wacholderbeere reizen die Niere und regen sie an, mehr Urin abzusondern. Ein Wacholderbeerentee eignet sich auch zur Durchspülungstherapie bei einer Entzündung der Harnwege oder der Niere. Der Wacholderbeerentee schädigt bei längerer Anwendung die Niere und sollte nach 6 Wochen abgesetzt werden. Schwangeren und Nierenkranken ist von der Wacholderbeere abzuraten.
Wachstum
Gewichts- und Größenzunahme lebender Organismen. Der Wachstumsvorgang basiert auf der Vergrößerung oder Vermehrung von Körperzellen. Auch der Anteil lebloser Materialien wie die Mineralsubstanz der Knochen nimmt im Rahmen des Wachstumsprozesses zu. Die Wachstumsvorgänge beruhen auf der Umwandlung von Nahrungsbestandteilen in körpereigene Strukturen und bedürfen der Energiezufuhr in Form von Nährstoffen und Sauerstoff. Als wichtigste Bausubstanzen dienen Vitamine und Mineralstoffe, sowie Eiweiße und Fette, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Der Wachstumsvorgang wird von den Wachstumshormonen gesteuert. Die strengen Gewebe- und Organgrenzen, die dabei eingehalten werden müssen, sind in der Erbinformation der Zellen festgelegt. Werden diese Grundregeln verletzt, sind Minderwuchs, Hochwuchs oder Krebs die Folge.
Das menschliche Wachstum erreicht im ersten Lebenshalbjahr seinen Höhepunkt. So ist ein fünf Monate alter Säugling bereits doppelt so schwer wie bei seiner Geburt und ein sechs Monate alter Säugling kann bereits ein Längenwachstum von 15 Zentimeter verzeichnen. Nach dem ersten Lebenshalbjahr bis zur Pubertät nimmt die Körpergröße des Kindes jedes Jahr um weitere 6–7 Zentimeter zu. Was das Körpergewicht betrifft, so vervierfacht es sich in den ersten zweieinhalb Lebensjahren. Bis zum sechsten Geburtstag hat das Kind sein Geburtsgewicht versechsfacht und bis zum zehnten Geburtstag verzehnfacht. Am Ende des Wachstumsvorgangs steht schließlich die Veränderung der Körperproportionen.
Wachstumsstörungen
Erkrankungen, die zu Minderwuchs oder Hochwuchs führen bzw. Abweichungen in der Wachstumsgeschwindigkeit. Auf speziellen Schaubildern, den sogenannten Perzentilenkurven lässt sich ablesen, ob Körpergröße und -gewicht des Kindes im Normbereich liegt. Wachstumsstörungen, Über- und Untergewicht im Kindesalter zählen zu den Gedeihstörungen.
Wade
Gewölbte Hinterseite des Unterschenkels.
Wadenkrampf
Durch Sauerstoffmangel bedingtes Zusammenziehen der Wadenmuskeln. Ursachen sind Durchblutungsstörungen und Überbelastung. Zur Vorbeugung empfehlen sich Aufwärmtraining vor dem Sport und Wechselduschen. Zusätzlich lindern Magnesiumtabletten die Beschwerden. Anhaltende Wadenkrämpfe sollten durch den Arzt abgeklärt werden.
Wahrnehmungsstörung
Beeinträchtige Empfänglichkeit für bestimmte Sinneseindrücke. Eine Wahrnehmungsstörung tritt auf, wenn das entsprechende Sinnesorgan, die dazugehörigen Nervenbahnen zum Gehirn oder das zur Verarbeitung der Sinneneindrücke verantwortliche Hirnareal in ihrer Funktion eingeschränkt sind. Ursachen sind, neben verschiedenen körperlichen oder psychischen Erkrankungen, auch Vergiftungen mit Alkohol und Drogen.
Waldenström-Krankheit (Makroglobulinämie)
Zu den Leukämien zählende Erkrankung, die Zellen des Immunsystems vom Typ der B-Lymphozyten befällt, wobei diese einen Überschuss an M-Antikörpern produzieren. Die Betroffenen sind blutarm, müde und in ihrer Leistung eingeschränkt. Leber und Milz schwellen an, Blutungen werden langsamer gestillt und kleine Blutgefäße verstopfen leichter. Das Anfangsstadium der Waldenström-Krankheit verläuft nahezu ohne prägnante Krankheitszeichen. Die Diagnose wird durch die Untersuchung von Gewebeproben aus Knochenmark und Lymphknoten gestellt. Das Überangebot an IgM-Antikörpern lässt sich durch eine Blutuntersuchung feststellen. Im Frühstadium ist noch eine Strahlentherapie möglich. Ist die Waldenström-Krankheit schon weiter fortgeschritten, erhält der Patient eine Kombination aus verschiedenen Zytostatika. Eine vollständige Heilung ist jedoch in keinem Fall möglich.
Waldeyer-Rachenring (lymphatischer Rachenring)
Sammelbegriff für die Rachenmandeln, die Gaumenmandeln und die Zungenmandel, die im Rachen in einer kreisförmigen Formation angeordnet sind.